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Sudan

Während unserer Reisevorbereitungen war die angespannte politische Lage im Sudan eine unserer größten Sorgen. Es hat uns auch nicht sonderlich beruhigt, daß der EU Gerichtshof gegen den sudanesischen Staatschef Haftbefehl erlassen hat während wir schon in Nordafrika waren. Glücklicherweise blieb die Situation trotzdem einigermaßen stabil, so daß wir ohne erhöhtes Risiko einreisen konnten.

Um es vorweg zu nehmen: Wir sind begeistert vom Sudan, von der Bevölkerung und von den Anstrengungen, die für die Sicherheit geleistet werden.

Aber nun der Reihe nach.
Während unserem Aufenthalt in Ägypten ist unsere Suche nach anderen Reisenden, mit denen wir im Konvoi durch den Sudan fahren können erfolgreich gewesen. Wir trafen ein sehr nettes belgisches Paar (Katrijn & Jeroen) mit ihrem LandCruiser www.daffy5.blogspot.com und bald darauf die einzigartige Besatzung eines holländischen Overlandtrucks (Marleen, Eduard & Peter) www.aandehorizon.com

Da von Ägypten in den Sudan lediglich der Grenzübergang über den Nasser Stausee geöffnet ist, haben wir uns in Assuan getroffen um alle Ausreiseformularitäten zu erledigen und die Schiffspassage zu organisieren.

 

Die ägyptischen Nummerschilder sind abgegeben, die Fahrzeuge warten im Zollhof auf einen letzten Check. Allerdings waren die Zöllner eher auf der Suche nach Geldscheinen für ihr Portemonaie als nach geschmuggeltem Alkohol oder Diesel.

 

So sieht der Poton aus, mit dem die Fahrzeuge in den Sudan verschifft werden. Es wurden noch allerhand Waren darauf verstaut ehe es losging.

 

Hier ist die sehr vertrauenswürdig erscheinende Fähre für die Passagiere zu sehen. Die wenigen Quadratmeter, die vor der Abfahrt nicht mit Passagieren und ihrem Gepäck gefüllt waren, wurden mit inoffiziellen Handelswaren wie Zucker und Nudeln bis an die Decke vollgemacht.

 

Nach einer nicht ganz entspannten Nacht in unserer nicht ganz sauberen Kabine waren wir sehr froh am nächsten Morgen kurz nach Sonnenaufgang die Tempel in Abu Simbel vom Wasser aus zu bestaunen. Der Kapitän ist extra nahe am Ufer entlang gefahren, und so konnten wir auch ohne Spezialobjektiv den gesamten Tempel ablichten (vermutlich im Gegensatz zu den zeitgleich eintreffenden unzähligen Bustouristen).

Nach ca. 18 Stunden sind wir gut in Wadi Halfa angekommen. Empfangen wurden wir von 50 Grad im Schatten und etlichen Formularen die auszufüllen waren.
Da wir den Poton mit den Fahrzeugen erst am kommenden Tag erwarteten und wir doch eine anstrengende Passage hinter uns hatten checkten wir im besten Hotel des ganzen Dorfes ein. Immerhin hat dann auch der Ventilator im Zimmer einige Stunden funktioniert und es gab am nächsten Morgen für kurze Zeit Wasser in der Dusche im Hinterhof.

 

Am frühen Nachmittag des zweiten Tages in Wadi Halfa kam der Poton mit unseren Fahrzeugen eingetuckert. Tatsächlich haben wir die Fahrzeuge innerhalb weniger Stunden vom Boot und durch den Zoll gebracht. Daraufhin sind wir mit einem wahnsinnig breiten Grinsen aus dem Hafengelände und dem Nil entlang nach Süden gefahren.

 

Unser Übernachtungsplatz auf dem Weg durch die sudanesische Sahara in die Hauptstadt Khartoum.

 

Zwar konnten wir beobachten, wie im Sudan mit Hochdruck an neuen Strassen gebaut wird, allerdings gibt es immer noch etliche staubige Pistenkilometer zu befahren.

 

Eine Folge der schlechten Strassen bzw. einer schwachen Konstruktion war das Versagen der Abstandshalter der Tankkonsolen am MAN. Daraufhin mussten ca. 500 Liter Diesel auf 2 Toyotas, einen Kurzhauber und den zweiten Tank am MAN verteilt werden.

 

Nachdem wir in Khartoum unsere äthiopischen Visa in den Pass stempeln liessen, die Tankträger wieder fit waren und der Toyota eine Getriebereparatur verpasst bekommen hat, haben wir uns auf den Weg in den Osten zur Grenze nach Äthiopien aufgemacht.

 

Leider haben wir den Sudan nach nur 9 Tagen schon wieder verlassen. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt. Vom Krieg in Darfur war in den Regionen die wir bereist haben nichts zu spüren. Wir sind immer mit einem offenen freundlichen Lächeln begrüsst worden und im Vergleich zu Ägypten hatten wir das Gefühl, dass die Leute an uns und nicht an unserem Geld interessiert waren.

Für uns steht fest, daß uns nicht die Fähre von Genua nach Tunesien nach Afrika gebracht hat, sondern die von Ägypten in den Sudan. Wir lassen jetzt die Sahara hinter uns und freuen uns dass die Landschaft grüner und die Tierwelt vielfältiger wird!

 

 
 
 
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