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Tansania

Wir waren rund 7 Wochen in Tansania. Dadurch hatten wir Gelegenheit die unterschiedlichen Seiten dieses sehr abwechslungsreichen Landes kennen zu lernen.

In Tansania leben auf gut 945 000 km² ca. 37 Mio. Menschen. Somit leben auf einer Fläche die fast dreimal so gross ist wie die Bundesrepublik Deutschland nur knapp halb so viel Menschen. Uns gefällt es, mal wieder in einem Land zu sein, welches nicht überbevölkert ist. Die teilweise weiten unberührten Savannen und Buschlandschaften sind ein willkommener Kontrast zu den mit Äckern und Plantagen vollgepackten Landschaften in Ruanda und Uganda.

Nicht umsonst ist Tansania bei Touristen eines der angesagtesten Länder Ostafrikas. Von den blütenweissen Stränden am indischen Ozean über wunderschöne Berge vulkanischen Ursprungs bis hin zu einzigartigen Nationalparks mit ihrer Artenvielfalt gibt es hier viel zu entdecken.

Selbst nach sieben Wochen haben wir noch lange nicht alles gesehen, teils hat uns einsetzender Massentourismus und die damit einhergehende Überteuerung abgehalten, teils nahmen wir uns nicht die Zeit völlig abgeschiedene Landesteile zu erkunden. Und trotzdem war Tansania eines der schönsten und abwechslungsreichsten Länder auf unserer Reise bisher. Aber unsere Fotos erklären das sicher viel besser.

 

Kurz nach dem Kontakt mit dem Elektrorasierer...

 

...ist hier mein Bruder Frido zu sehen. Frido ist für 4 Wochen nach Tansania gekommen und wir hatten eine super tolle Zeit!

 

Nach unserem Arbeitseinsatz bei der Schule in Melela war unser erstes Ziel der Sunrise Beach bei Dar es Salaam. Direkt unter Kokospalmen haben wir uns eingerichtet und einige schöne und entspannte Tage verbracht. Tja, auch an uns geht die Urlaubszeit nicht einfach so vorbei.

 

Sonnenuntergang an unserem persönlichen Traumstrand am indischen Ozean.

 

Nach dem Strand gings zunächst in den Norden Tansanias. Wir übernachten in der Nähe des Mount Kilimanjaro und hoffen diesen bei Sonnenaufgang zu sehen. Wie so oft ist der Hauptgipfel von Wolken umhüllt. Uns gefällt die Szene trotzdem.

 

Für eine Expedition auf den Gipfel fehlt uns das Geld (ca. 1000U$ pro Person für Eintritte und Führer). Glücklicherweise haben wir noch genug Diesel im Tank um den Berg zu umfahren und tatsächlich reissen die Wolken am Spätnachmittag auf und geben den Gipfel frei.

 

Der höchste freistehende Berg der Welt und das glücklichste Paar der Welt.

 

Wir fahren weiter in den Norden bis fast an die Grenze zu Kenia. Hier wartet nun unser Projekt: Der aktive Vulkan „Ol Doinyo Lengai“. Im Dorf am Fuss des Bergs heuern wir einen lokalen Führer an. Nach zähen Verhandlungen werden wir uns über den Preis einig. Da der Aufstieg am Tag aufgrund der exponierten Lage und dem dunklen, sich aufheizenden Gestein, sehr mühsam ist, beschliessen wir nachts aufzusteigen. Wir verabreden uns mit dem Guide um 23:30 Uhr. Nach knapp einer Stunde Offroad fahren führt keine Piste mehr weiter und wir stellen den Laster ab. Es trennen uns noch 1750 Höhenmeter vom Gipfel. Wir kommen trotz technisch anspruchsvollem Gelände recht zügig zu Fuss voran. Kurz vor dem Gipfel machen wir nochmal Rast und schlafen für knapp eine Stunde um auf den Sonnenaufgang zu warten. Diesen bestaunen wir dann vom 2878 müNN gelegene Kraterrand.

 

Der Kraterrand im ersten Sonnenlicht.

 

Zwar sehen wir keine glühende Lava doch alleine die Geräuschkulisse der zischenden und brodelnden Gesteinsmassen aus dem Schlund des Vulkans ist beeindruckend.

 

Beni und Frido auf dem Gipfel. Rike war leider nicht so fit an diesem Tag und blieb beim Laster.

 

Die Affenbrotbäume (Baobab) gehören zum typischen Bild der tansanischen Trockensavanne. Teilweise nehmen sie beeindruckende Ausmasse an.

 

Rike klettert auf einen der riesigen Bäume.

 

Noch im Norden Tansanias besuchen wir den Tarangire Nationalpark. Mal wieder sind wir begeistert von den Tieren. Es herrscht inzwischen Trockenzeit. Daher kommen grosse Gnu- und Elefantenherden zusammen um am einzigen nicht ausgetrockneten Fluss der Region zu tränken.

 

Die Elefantenherde ist fertig mit dem Schlammbad und zieht weiter.

 

Bei so viel Natur darf die Technik nicht zu kurz kommen. Wartungsarbeiten am Kurzhauber.

 

Man beachte das glänzende Fell.

 

Wir fahren weiter in den Süden Tansanias. Ohne jedoch unterwegs die netten Kleinigkeiten am Wegesrand oder wie hier mitten auf der Piste zu übersehen.

 

Gegen AIDS gibts Kondome und gegen fehlende Plakatwände gibts Felsen am Strassenrand.

 

Zum Schluss unseres Aufenthalts Tansania besuchen wir den Ruaha Nationalpark im Süden. Wir geniessen unvergessliche Momente in einer einzigartigen Landschaft.

 

In Mbeya verabschieden wir uns von Frido. Er macht sich auf zu einer abenteuerlichen Zugfahrt zurück nach Dar es Salaam, wo er mit nur 10 Stunden Verspätung ankommt. Wir machen uns dagegen auf nach Malawi in das „Herz Afrikas“.

 

Arbeitseinsatz Boarding school Melela

Nachdem wir nach Tansania von Ruanda kommend eingereist sind, sind wir auf direktem Weg nach Melela bei Morogoro gefahren. Das liegt ca. 200 km westlich der an der Küste liegenden Stadt Dar es Salaam. Ziel war keinesfalls ein neuer touristischer Höhepunkt, wir wollten uns viel mehr für gut zwei Wochen auf freiwilliger Basis bei einem Hilfsprojekt einbringen.

TAYOMI – das heißt Tanzanian youth ministry und ist ein Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat Kindern und Jugendlichen eine solide Zukunft zu ermöglichen. Ein viel zu schwaches Bildungssystem (nur etwa die Hälfte der Kinder gehen überhaupt zur Schule) wie auch die hohe AIDS Infektionsrate in Tansania (7% der Bevölkerung) und die damit riesige Zahl von AIDS Waisen, die oftmals nur durch Prostitution überleben können, sind Gründe genug sich für Projekte für Jugendliche einzusetzen.

In der Tat ist es auch uns während unsere Reise durch Afrika immer stärker bewusst geworden wie wichtig gute Bildung für eine natürliche und solide Entwicklung eines Landes ist. Viel zu oft haben wir gesehen wie grosse europäische und amerikanische Hilfsorganisationen mit immensem Aufwand Hilfsgüter in entfernteste Gegenden gebracht haben und die Bevölkerung richtiggehend abhängig von diesen Lieferungen wird. Dabei geht oftmals jeglicher Wille zur Selbsthilfe verloren. Ganz nebenbei muss man sich über die Verhältnismäßigkeiten wundern wenn weiße Entwicklungshelfer die größten Autos fahren und ausschließlich in den besten Hotels absteigen und offensichtlich schon sehr intensiv damit beschäftigt sind sich und ihr Leben zu organisieren. Auf der anderen Seite muss natürlich auch erwähnt werden dass Entwicklungsarbeit in welcher Form auch immer sehr entbehrungsreich sein kann. Uns als Urlauber in Afrika steht es jedenfalls nicht zu bestimmte Organisationen pauschal zu verurteilen.

Wir sind also froh, dass wir uns bei einem Projekt wie TAYOMI einsetzen können. Dieses Projekt wird massgeblich vom Pfarrer Siegfried Häußler und seinem Team in Deutschland unterstützt. Fakt ist, dass alle Mitarbeiter in Deutschland ehrenamtlich mitarbeiten und somit Spendengelder zu 100% in Tansania ankommen. Auch in Tansania wird die meiste Arbeit von Freiwilligen geleistet. 42 bezahlten Angestellten stehen 5800 Ehrenamtliche zur Seite und dieses gewaltige Team erreicht 41 000 Jugendliche mit ihrer Arbeit!

TAYOMI setzt sich für die AIDS Erziehung ein, hält Sprachkurse, hilft jungen Erwachsenen ihr eigenes kleines Geschäft aufzuziehen und unterhält ein Internat, die „Melela Secondary School“. Diese Schule ist seit einigen Jahren in Betrieb und es werden inzwischen 83 Schüler unterrichtet. Allerdings sind die Gebäude und Einrichtungen noch lange nicht alle komplett und daher waren wir herzlich willkommen uns beim Aufbau und bei mancherlei Unterhaltsarbeiten zu engagieren.

 

Hier ist das bereist fertiggestellte Verwaltungsgebäude zu sehen. Schüler und Lehrer werden dazu angehalten sich auf Englisch zu unterhalten. In der Tat werden alle Fächer weitestgehend auf Englisch unterrichtet. Fällt dem Lehrer das richtige Wort nicht ein, macht er einfach mit Suaheli weiter.

 

Das ist die Küche, die knapp 100 Schüler und Angestellte versorgt. Gekocht wird auf dem offenen Feuer. Beliebte Gerichte sind Reis, Maisbrei, Maniok (Wurzelgemüse mit Kartoffelgeschmack) oder ab und zu auch etwas Rindfleisch.

 

Diese Nähmaschinen sollen der Erwachsenenbildung dienen. Die Idee ist es, jungen Leuten das Nähen beizubringen und sie mit einem kleinen Startkapital auszustatten damit sie selbstständig werden können. Die chinesischen, handbetriebenen Nähmaschinen sind in einem relativ schlechten Zustand und somit ist es unsere erste Aufgabe Ersatzteile aufzutreiben und 10 der Maschinen zu reparieren.

 

Das Ergebnis unserer Arbeit der ersten paar Tage.

 

Als wir unsere Arbeit bei der Schule angefangen haben waren noch Ferien. Nach knapp zwei Wochen reisen dann die Schüler an und die Schulglocke läutet den Unterricht und die Mahlzeiten wieder ein.

 

Das ist unser Freund Azarias beim Matheunterricht. Mir bleibt der Mund offen stehen als ich sehe was für komplexe Aufgaben hier ohne Taschenrechner gelöst werden.

 

Hier die Schüler. Einiges erinnert an längst vergangene Tage in Deutschlands Schulen. Dem Lehrer wird grundsätzlich nicht widersprochen, dass sich die Klasse erhebt wenn der Lehrer das Zimmer betritt ist selbstverständlich.

 

Weitere Infos zum Projekt:

www.tayomi.de

 

Unsere Arbeit im Detail:

09_07_17_Building and Environment Assessment BS Melela.pdf

 

 

 
 
 
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Kontakt: Rike und Beni